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SAP und Agorum als DMS Lösung

Es sind Umstände vorstellbar, in denen die Integration von Belegen in das SAP System garnicht gewünscht sind. Große Steuerberater erhalten die Belege als Scan von ihren Mandanten und ein kopieren in das SAP eigene DMS, dem SAP Content Server, ist garnicht gewünscht. Es ist aber Standard, die Originalbelege zum Systembeleg abzulegen, zumindest eine Referenz herzustellen. Das Belegfeld „Referenznummer“ dient zur Aufnahme der Fremdbelegnummer und hat im weiteren Belegprozess eine Bedeutung. Das vermerken der Systembelegnummer auf dem Originalbeleg ist angeraten und wird in der Praxis meisst per Hand vollzogen.

Wenn ich mit meinem Lieblings-DMS, dem von Agorum, arbeite, arbeite ich auf zwei Bildschirmen. Links ist die Buchungsmaske, rechts das Dokument. Wenn ich links buche, wird eine Systembelegnummer generiert die ich rechts auf dem Originalbeleg vermerken sollte. So ist ein suchen und finden von Belegen von beiden Applikationen aus möglich.

Das gilt es zu automatisieren. Ich will dabei garnicht zu sehr ins Detail gehen, etwas Vorkenntnis setze ich voraus – im Zweifel fragen!

Möglichkeiten, in die SAP Software manipulativ einzuwirken, gibt es viele. Eine sehr schöne und einfache Möglichkeit sind BTE’s ( Business Transaction Events ).  Der Name lässt schon auf die Systematik schliessen: In den Arbeitsprozessen werden zu bestimmten Zeitpunkten, einfach gesagt, nach geschaut, ob der Kunde an diesem Punkt eigenen Programmcode ablaufen lassen möchte. Wirklich sehr einfach dargestellt!

Solche Eventtimes existieren in jedem Arbeitsprozess und zu mehreren sinnvollen Zeitpunkten. Den richtigen Zeitpunkt zu finden, kann in stundenlangen Suchorgien ausarten. Wenn man aber das Wochende mit dem austesten glücklich verbracht hat, hat man etwas gelernt. Kurz: Für unsere Zwecke hat sich der Zeitpunkt 1030 ganz anständig vorgestellt. Wir sprechen von einem Zeitpunkt im Arbeitsprozess „Beleg buchen“ welcher nach der Belegprüfung und nach dem „speichern“ aber vor dem COMMIT WORK liegt. Zu diesem Zeitpunkt steht fest, das und mit welcher Belegnummer gespeichert wird. Im Dictionary befinden sich für jeden Zeitpunkt ein beispielhafter Funktionsbaustein der in seinen Parametern nicht verändert werden darf. Dieser wird in den eigenen Namensraum kopiert. ( Listing )

Bevor es an die Programmierung geht, kurz ein Gedanke zum pro cedere. Der Buchhalter bucht, zum Beispiel, über die FB50 Belege ein. Dort stehen uns Felder für den Belegkopf zur Verfügung. Wenn wir nun eine Verbindung zu einem externen Originalbeleg herstellen wollen, bedient man sich allgemein dem Referenzfeld. Wie schon weiter oben gesagt, hat das Feld eine Aufgabe. Nämlich die, der Zuordnung beim maschinellen Ausgleich. Im Agorum DMS liegt ein File, mit einem Namen und einer Objekt ID. Hier können wir also keine einfache Verbindung zwischen Systembeleg und Originalbeleg assoziieren. Ich habe es ersteinmal so gelöst, ohne Programmierung von kundeneigenen Feldern, das Feld „Belegkopftext“ Zweck zu entfremden.

Dazu habe ich eine neue Belegart „AG“ erstellt und das Feld  „Belegkopftext“  zum Mussfeld gemacht. Damit ist zwingend das Feld mit der Objekt ID des im Agorum DMS befindlichen Originalbelegs zu befüllen.

Wenn nun die Buchung verbucht wird, kommt es zum Event 1030 zu dem die Belegkopfdaten als Notiz an den Originalbeleg im Agorum DMS hinzu gefügt werden sollen. Dazu stellt Agorum eine REST API zur Verfügung. Über URL mit POST/GET angesprochen, wird eine Antwort per XML zurück gegeben. Im SAP System bediene ich mich dazu der Klasse CL_HTTP_CLIENT. ( Listing )

Wir sehen in den Zeilen 45 bis 65 das zunächst der http Client initialisiert  und eine Session ID angefordert wird. Die lokale Variable lv_bin enthält nun die XML Antwort von Agorum als XSTRING und wird in den Zeilen 95 bis 100 in eine itab gelesen. Beim programmieren kommt man nicht ohne Debugger weiter, denn der Aufbau des XML ist nicht klar. Das Ergebnis wird schlicht als „value“ übertragen und hängt demnach von der Anforderung ab. Werden mehrer Anforderungen gestellt, heißen alle Werte „value“.

Die Zeilen 80 bis 93, das Suchen nach dem Filenamen, hat zwei Gründe: Es kann eine Tabelle aufgebaut werden, in der die Verbindung Objekt ID, Filename und Systembelegnummer protokolliert wird. Und es war nicht möglich, nach dem Abfragen der Session ID direkt die Notiz zu generieren. Es kommt ohne vorheriges GET vor dem POST zur Fehlermeldung seitens Agorum DMS.

In den Zeilen 112 bis 135 wird es haarig. Uns stehen an dieser Stelle alle Daten zur Verfügung: Objekt ID, Session ID und Belegdaten. Diese müssen als escaped JSON formatiert werden. Nach dem senden ist die Zeile 142 entscheident. Erfolgt nach dem send kein receive, wird die Notiz nicht erstellt.

Dieser neue kundeneigene Funktionsbaustein ist nun, nach dem aktivieren, dem Event zu zuordnen. Über die Transaktionen BF24 und BF34 können wir unser Produkt ersteinmal benennen, aktivieren und einem Zeitpunkt, hier 00001030, zuordnen.

Das Ergebnis ist, das wir im SAP System an der Belegart und dem Belegtext erkennen, das es einen Originalbeleg im Agorum DMS gibt. Im Agorum DMS können wir schnell an der vorhandenen Notiz erkennen, das eine Buchung im SAP System vorgenommen wurde. Im Detail können wir nach Systembelegnummern, Buchungsdatum usw. suchen.

Eine einfache und praktikable Lösung.

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SAP Schulung

SAP Zinsrechnung – Verwendbarkeit

Kann man das Beispiel aus meinem Beitrag (Link) so übernehmen? Nein!

Natürlich darf der Code hier kopiert werden. Alle Code sind aber nur Beispiele und Arbeitsvorlagen. Nicht zuletzt existiert die Seite, weil sie auch mir als Merkhilfe für bestimmte Dinge dient.

Bei einer Zinsrechnung ist darauf zu achten, für wen ich was rechne! In unserem Beispiel wird der Zins vom Zins mit berechnet. Das ist nach §289 BGB nicht zulässig. Auch ist die Frage ob eine lineare Berechnung gefragt ist. Also, ist der Code in jedem Fall an die Bedürfnisse anzupassen und niemals blind zu kopieren und produktiv zu nutzen!

Zinsrechnung unter Beachtung 286BGB ( kein Zins vom Zins )

In dem Listing (Link) ist die Zeile 112 fraglich. Nimmt man sie heraus und bildet über das ALV eine Aggregation, ist diese Rechnung rechtlich korrekt für Kredite nach Effektivzinsmethode mit Zinsaufschlag auf den Leitzins unter Berücksichtigung, das der Zins nicht vom Zins gerechnet wird.

Aufbau des ALV mit Summenaggregation
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SAP Schulung

SAP Zinsrechnung

Die Zinsrechnung ist weitaus mehr als Zins = Betrag * Zinssatz / 100. Es tauchen Fragen auf wie: Ist der Zins in einer Periode linear oder exponentiell verteilt. Ist der Zinssatz auf 365 oder, banküblich, auf 360 Tage zu verteilen. Und, und, und. Aus dem Schaubild der SAP geht das Prinzip hervor, wie und womit die Zinsrechnung im System realisiert wird.

SAP Zinsrechnung
Copyright by SAP
Tabelle Leitzins T056B
Tabelle Leitzins T056B

In der Realität wird zur Bestimmung eines Zinssatzes u.a. die Tabelle T056P befragt, in der auch der EZB Leitzins abgespeichert ist. In dem Schulungssystem des letzten Workshops war die Tabelle leer, weshalb ich sie mit den Echtdaten der EZB gefüllt habe.

An der Stelle ist schon der Typ des Datenelementes zu beachten: Der Zins ist vom Datentyp DEC, 10 Zeichen lang davon 7 Nachkommastellen und entspricht dem ABAP Datentyp p (packed). Das ist wichtig in Bezug auf die Nutzung der im ersten Bild angesprochenen Funktionsbausteinen, die als Importparameter für den Zinssatz den ABAP Datentyp f (float) voraus setzen! An der Stelle habe ich meinen Teilnehmern das Nachschlagen unter dem  Stichwort „Festpunktarithmetik“ anheim gestellt, denn das habe ich zur Erhöhung des Spaßfaktors deaktiviert! Die Folgen können hier nachgelesen werden. (Link).

Zunächst aber die Problematik in der Betrachtung des Zeitraums: Eine Bank rechnet nicht nach Kalendar. Ein Jahr hat für die Bank 360 Tage, ein Monat immer 30 Tage. Es hat den Vorteil, das man über Schaltjahre garnicht erst nachdenken muss. Ein Zeitraum, also die Anzahl Tage zwischen zwei Daten, ist einfach zu programmieren. Der Datentyp DATS, ABAP Datentyp d, ist ein CLIKE also ein Feld vom Typ  Like Charakter. Das Format ist „YYYYMMTT“. Es lässt sich mit den Werkzeugen der Stringmanipulation, dem Textoffset, bequem auslesen und auch Rechenoperationen sind systemseitig realisiert. So funktioniert „TAGE = DATUM2 – DATUM1“ genau so wie „Monate = DATUM2+4(2) – DATUM1+4(2)“. Genau das wird mit dem Funktionsbaustein FIMA_DAYS_BETWEEN_TWO_DATES realisiert, dem wir uns problemlos bedienen können. Die Berechnung nach Bankstandard ist auch hier Standard!

In dem Listing (Link) ist in Zeile 29 zu sehen, das der Datumswert, wie auch in der Tabelle T056P, als invertiertes

28.07.2018 und 01.01.2020 Normal und invertiert
28.07.2018 und 01.01.2020 Normal und invertiert

Datum erfasst wird. Nach der Konvertierung suchen wir aus der Tabelle den zum Startzeitpunkt gültigen Zinssatz und addieren den in Zeile 30 abgefragten Zinswert welcher über dem Leitzins errechnet werden soll.

Stehen die Parameter Basisbetrag, Startdatum und Zinssatz soweit fest, kann der Zins mit dem Funktionsbaustein FIMA_INTEREST_COMPUTE errechnet werden. Schauen wir in die Zeile 102 auf den Importparameter i_pzins. Der Datentyp ist f (float). Mit ausgeschalteter Festpunktarithmetik wird jetzt,  schon beim Casting der Werte, der Wert mit dem Typ DEC als Ganzzahl interpretiert. Wir sagten: DEC 10 Stellen, 7 Dezimal. Wenn der Wert vorher 10,1000000 war, ist er jetzt 101000000. Genau DAS passiert in Zeile 96. In Zeile 97 ist eine mögliche Korrektur, nämlich die Division mit 10000000 – das Komma um sieben Stellen verschoben. Statt solcher unschönen Klimmzügen, geben wir die Werte einem Funktionsbaustein in dessen Funktionsgruppendefinition die Festpunktarithmetik aktiviert ist. Dieser Funktionsbaustein Y_ZAHL übergibt schlicht den Wert mit dem Typ p (packed) and den Typ f (float) unter Beachtung des Dezimaltrenners.

Die Daten so, korrekt, dem Funktionsbaustein FIMA_INTEREST_COMPUTE übergeben, wird unter Beachtung der Zinsrechnungsmethode ( Standard ist die lineare Verteilung auf 360 Tage ) und des Verteilungsquotient ( Tage / Basistage ) der Zins errechnet.

entscheidende Formel im FB FIMA_INTEREST_COMPUTE
entscheidende Formel im FB FIMA_INTEREST_COMPUTE

In Zeile 115 bauen wir so unsere Tabelle auf, die durch den Loop in den Zeilen 45 bis 121, maximal soviele Zeilen aufweist wie auch Zinssätze in der Tabelle T056P vorhanden sind. Im Echtsystem ist das Vorgehen so nicht empfehlenswert, da die Tabelle im Normalfall mehr als 88.000 Einträge hat.

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Allgemein SAP

SAP Fax – Standard Installation

Ein SAP Netweaver System kann über viele Wege mit ihren Nutzern oder Kunden kommunizieren. Im Standard vorgesehen ist EMail, SMS und das Fax – über die Schnittstellen ist jede Art der Kommunikation möglich. Wenn wir beim Thema Fernkopierer sind: Ja, auch TELEX und das Morsen ist realisierbar.

SAPConnect (c) SAP
SAPConnect
(c) SAP

Der Weg über den FAX Provider ist der kleverste. Der Postfix Mailserver ist in der Regel bereits vorhanden und kann auch von anderen Anwendungen genutzt werden.

Der SAP Netweaver ist schnell vorbereitet. (Link) Man ist gut beraten, eine eigene, extern erreichbare Maildomain zu konfigurieren. Das SAP System produziert also nicht mehr als eine EMail, welche mit einer eigenen Domain versehen an den Mailserver transportiert wird. Über die Transaktion SBWP geben wird lediglich die Faxnummer ein, das Mailformat sieht dann so aus: FAX=+49105954900@fax-provider.com. Der Präfix FAX= wird zwingend automatisch hinzugefügt. Genau so die Ländervorwahl +49 für „DE“ Deutschland und der Suffix, die Domain. Ein Fax kann und soll auch von anderen Applikationen versendet werden können. Sehen wir uns die verschiedenen „To:“ Zeilen im Header der Mails an um heraus zu finden, wie man letztendlich die Faxnummer heraus filtern kann.

To: "DE 22023480" <FAX=+4922023480@FAX.SYSTEM.DE>

So sendet das SAP System. Andere Systeme sehen so aus:

To: 0223480@fax.system.de
To: "022023480@fax.system.de" <022023480@fax.system.de>

Thunderbird sendet wie in Zeile 1 und Microsoft Outlook wie in Zeile 2. Für die Filterung der Faxnummer aus dem Mail Header existiert ein gutes Script von Lee Howard (Hylafax) welches die üblichen Fälle abdeckt. Für die Besonderheiten des SAP Systems müssen wir es modifizieren.

#!/bin/sh
# Script von Lee Howard
# customized 2018
# thomas@schilling-bontkirchen.de
RANDOMFAX=/tmp/mail2fax.$$
mkdir $RANDOMFAX
cat >> $RANDOMFAX/_message_
# Debug setting
#set -x
#exec > /tmp/mail2fax.log 2>&1
JOBID=`grep -e "^subject:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q | sed 's/^[^:]*: *//g'`
TOLINE=`grep -e "^to:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q`
FROMLINE=`grep -e "^from:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q`
if [ "`echo $TOLINE | grep '<.*>'`" != "" ]; then
TONUMBER=`echo $TOLINE| sed -e 's/.*<\(.*[^@]*\)@.*>.*/\1/'`
else
TONUMBER=`echo $TOLINE| sed -e 's/^[Tt]o://g' -e 's/[ ]*\(.*[^@]*\)@.*/\1/'`
fi
if [ "`echo $TONUMBER | grep 'FAX='`" != "" ]; then
TO=`echo $TONUMBER| tr -d 'FAX='`
TONUMBER=$TO
fi
if [ "`echo $FROMLINE | grep '<.*>'`" != "" ]; then
FROMPATH=`echo $FROMLINE| sed -e 's/.*<\(.*\).*>.*/\1/'`
else
FROMPATH=`echo $FROMLINE| sed -e 's/^[Ff]rom://g' -e 's/[ ]*\([^ ]*\).*/\1/'`
fi
cat $RANDOMFAX/_message_ | faxmail -v -T $FROMPATH | sendfax -vv -n -D -f "$FROMPATH" -i "$JOBID" -d $TONUMBER
rm -rf $RANDOMFAX
exit 0

In den Zeilen 19 bis 22 korrigieren wir die Faxnummer die vom SAP System mit einer quasi Dienstkennung (FAX= oder SMS=) versendet wird. Schauen wir uns den Debug an:

+ grep -e ^subject: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed s/^[^:]*: *//g
+ sed q
+ JOBID=Test
+ grep -e ^to: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed q
+ TOLINE=To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ grep -e ^from: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed q
+ FROMLINE=From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ echo To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ grep <.*>
+ [ To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE> != ]
+ echo To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ sed -e s/.*<\(.*[^@]*\)@.*>.*/\1/
+ TONUMBER=FAX=+49123456789
+ echo FAX=+49123456789
+ grep FAX=
+ [ FAX=+49123456789 != ]
+ echo FAX=+49123456789
+ tr -d FAX=
+ TO=+49123456789
+ TONUMBER=+49123456789
+ echo From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ grep <.*>
+ [ From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de> != ]
+ echo From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ sed -e s/.*<\(.*\).*>.*/\1/
+ FROMPATH=schillingt@sap.system.de
+ rm -rf /tmp/mail2fax.24145
+ exit 0

Wir sehen, das in Zeile 19 If   WAHR ist und FAX= durch tr(im) heraus geschnitten wird. Faxmails können jetzt von jedem Programm in jedem Format zum Faxserver zur Verarbeitung weiter geleitet werden. Im Postfix bedienen wir uns in der main.cf der virtual_alias_maps die folgenden Inhalt hat

@fax.system.de sapfax

Wir leiten alle Mails an die Domain fax.system.de an den Alias sapfax weiter. Sapfax ist wiederum in der /etc/aliases definiert.

sapfax: | /usr/local/bin/sapfax.sh

Der Systemuser-Alias „sapfax“ wird durch eine Pipe an unser Script, das global ausführbar sein muss, weiter geleitet und verarbeitet.

Ein hervorragendes Manual für die Installation von Asterisk und Hylafax ist noch zu nennen (Link) – alles weitere ist problemlos.

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FBL3N versus FAGLL03 Einzelpostenanzeige

Grundsätzlich sollte man, nach Aktivierung der neuen Hauptbuchhaltung, auf die Anwendung alter Reports und den Transaktionen wie zB. FBL3N oder FS10N verzichten. In der Praxis haben sie dennoch ihren Reiz und ich erliege auch oft ihrem Charme und verwende sie.

Wo liegt nun der Zusammenhang mit dem Kennzeichen Einzelpostenanzeige wie sie zB über die Transaktion FS00, in den Steuerungsdaten Kontoverwaltung im Buchungskreis, zu finden ist?

Im wesentlichen ist zu sagen, das mit setzen des Kennzeichens u.a. eine zusätzliche Tabelle ( BSIS ) geführt wird, in der die Verbindung Belegposition und Konto geführt wird. Ausserdem sind die Tabellen BSIS und BSAS für die OP Verwaltung wichtig. Die SAP Dokumentation gibt umfassend Auskunft. In diesem Kontext aber, sind die Stichworte Erfassungs- und Hauptbuchsicht entscheidend.

Die Transaktion FAGLL03 führt, in der Standardvariante, immer zu einer Einzelpostenliste – auch ohne Kennzeichen „Einzelpostenanzeige“. Warum ist das so?

Es ist Augenwischerei! Es ist die Betrachtungssicht zu beachten. Die Betrachtung der Einzelpostenliste, aus Sicht des Sachkontos, ist eine andere als die aus Sicht des Hauptbuchs. Die Transaktion FAGLL03 beginnt in der Standardvariante mit der Einzelpostenliste Hauptbuchsicht – die Transaktion FBL3N mit der Einzelpostenliste Erfassungssicht.

Das Kennzeichen „Einzelpostenanzeige“ in den Steuerungsdaten des Sachkontos ist also sehr wichtig wenn es um die Anzeige der Belegaufteilungen in der Erfassungssicht geht. Das Kennzeichen, wenn es denn vergessen wurde zu aktivieren, lässt sich auch nachträglich aktivieren.

Über die FS00 ist das Kennzeichen für das betreffende Konto zu setzen. Danach muss das Konto gesperrt werden ( Systemfunktionsleiste –> Sachkonto/Sperren ). Mit dem Aufruf des Reports RFSEPA01 (SA38) wird die Tabelle BSIS nachträglich generiert.

Die echte Einzelpostenanzeige, also die Sachkonteneinzelpostenliste in der Erfassungssicht, steht zur Verfügung.

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SAP terminiert

Der SAP Basis Administrator achtet auf den Speicherverbrauch des Systems – Ist nicht mehr genug Platz verfügbar, terminiert sich das System „wortlos“. Gerne kommt es im Log Bereich zum Überlauf.

Die Logs automatisch zu bereinigen, ist bei Systemen die die MaxDB Datenbank nutzen denkbar einfach. Entsprechende Einstellungen finden sich im DBCOCKPIT. Das Anfassen des Systems auf Ebene des Betriebssystems ist nicht notwendig.

Anders bei Nutzung der ORACLE Datenbank. Schnelle Abhilfe bei einem Überlauf des Log Bereichs –> Lösche den Inhalt des Ordners ORAARCH. Das ist gefahrlos auch während des Betriebs möglich.

Unserem Schulungssystem muss ich mehr Plattenspeicher gönnen.

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BAS Datenimport Beispiel

Möglichkeiten, Daten aus Altsystemen in SAP zu importieren, gibt es reichlich. LSWM, SHDB sind die wichtigsten Transaktionen die auch sehr gut dokumentiert sind. Sie basieren auf der Technik des Batch-Input – also des „abspielens“, des simulierens einer Benutzeraktion mit Dateneingabe. Im Fall des Adressimports, genauer: Adressdatensätze der Geschäftspartner – ist dieses Vorgehen sehr umständlich, sehr Ressourcenaufwendig und führte, bei meinen Versuchen, zu einem Speicherüberlauf da nicht nur die BUP1 Transaktion angesprochen wird, sondern zeitgleich mehrere Prozesse angestossen werden die für die Sache eigentlich nicht nötig sind. Es sollte unbedingt darauf verzichtet werden und den Import über Code und den entsprechenden Verbucher-Funktionsbausteinen der BAS zu realisieren. Hilfreich ist diese Seite zu der Funktionsgruppe SZA1.

In der Schulung gehen wir einmal den Weg eines Batch-Inputs der grundsätzlich sehr gut ist.

In der Transaktion SHDB starten wir eine neue Aufzeichnung mit der Transakton BUP1 und legen einen Kunden „Mustermann“ an. Wenn die Aufzeichnung nach dem speichern des Kunden beendet ist, sieht man eine lange Liste der ausgeführten Aktionen auf dem Screen.

Mit dieser Aufzeichnung lässt sich einiges anstellen: Als Vorlage für den Import mit der Transaktion LSMW, als eigenständiger Report oder als Funktionsbaustein. Letzteren wollen wir einmal ausprobieren.

Hier zeigt sich schon der ernorme Ressourcenverbrauch. In meinem Beispiel importiere ich eine CSV Datei mit 4000 Sätzen. Es wird 4000 mal der Input in die Transaktion BUP1 erzeugt. Man sollte darüber kurz nachdenken, bevor man F8 drückt! In der Realität würde ich mit Sicherheit den Verbucherbaustein direkt mit einem COMMIT WORK AND WAIT aufrufen.

Es funktioniert, wenn auch sehr langsam trotzdem. Unser Batch-Input wird Positiv quittiert.

 

Datemimport ist eine einmalige Sache, bei der man schon den zu betreibenden Aufwand berücksichtigen muss. Über den Batch-Import ist aber immer gewährleistet, nur gültige Daten importiert zu haben. Andere Ideen, wie der Import in das BAS schöner gestaltet werden kann, sind willkommen und werden veröffentlicht!

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NETWEAVER Entwickler Schlüssel

Entwickeln und lernen macht in der Gruppe mehr Spass. SAP stellt ein Basis-System für Entwicklungsarbeit kostenlos zur Verfügung von denen wir zwei Systeme in Betrieb halten. Zum einen ein Netwaeaver 702 auf einem Windows Terminalserver und ein Netweaver 750 System auf meinem Linux PC. Ein gravierender Unterschied fiel mir auf, den das System 702 zum idealen Entwicklungssystem für Gruppen kürt.

Neben den Änderungen der Syntax im ABAP Befehlssatz (Artikel) ist der Entwicklerschlüssel, der zur Erzeugung von Code im System berechtigt, nun digital signiert und setzt einen installierten Lizenzschlüssel voraus!

Wir wissen, bei der ersten Inbetriebnahme wird zunächst ein temporärer Lizenzschlüssel generiert, der sich bei der Berechnung der Gültigkeit zunächst an der Systemuhr zum Zeitpunkt des Starts orientiert. Im Netweaver 702 konnte es nun passieren, das man das System mit einem gültigen, sehr lange gültigen, temporären Lizenschlüssel in Betrieb nimmt und der Entwicklerschlüssel auch gültig ist.

Dieser Fehler, den man fairer Weise niemals nicht nie ausnutzen sollte, wurde in der Version 750 korrigiert – eben durch Signierung des Entwicklerschlüssels mit der signierten Programmlizenz, so das hier alle 90 Tage die Lizenz erneuert werden muss.

In beiden Versionen ist der Entwicklerschlüssel immer nur einmal gültig! Das heisst: Mag man auch so viele Benutzer und Mandanten anlegen können, wie man möchte, gibt es nur einen Entwickler. Ungünstig, wenn mit mehrer Entwicklern an einem Projekt gearbeitet werden soll.

Schalten wir doch vor Eingabe des Entwicklerschlüssels einmal den Debugger ein und verfolgen die Programmlogik. Wir sehen, dass ein Funktionsbaustein aus der Funktionsgruppe SKEY benutzt wird. Im ablaufenden Include Programm wird die Funktion

„DEVELOPER_KEY_CHECK“ nach der Güligkeit des Schlüssels befragt, die mit entsprechenden Rückgabewert SY-SUBRC den Entwickler zulässt oder eben nicht. Hier können wir eine impliziten Erweiterung vornehmen, nämlich derart, das der Rückgabewert der Funktion immer „0“ also gültig ist. Beliebig viele Benutzer können nun mit dem einen gültigen Entwicklerschlüssel Code erzeugen.

Viel Spass. Happy coding

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ABAP Code 740 zu 702

In den neueren Spielereien unseren hochgeschätztem Enno Wulff wird der überarbeitete ABAP Befehlssatz verwendet. Ich verwende noch den Stand 702 und kann so einfach seinen Code nicht übernehmen.

So verwendet er gerne die neue Kurzschreibweise mit der eine Klasse instanziiert wird: NEW x(  ).

Seht in seinen Code unter den Zeilen 20 und 98 und erinnern wir uns an BC401 Seite 59.

Die Zeile 20 mit „timer = NEW #( )“ ändern wir durch –> „CREATE OBJECT timer.“ und das „NEW main( )>start( ).“ ersetzen wir mit

„DATA m TYPE REF TO main.
CREATE OBJECT m.
m->start( ).“

Dann läuft die Sache auch und ist eine tolle Vorlage für so manch Lösung.

 

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Kalkulierende Felder

Sehr praktisch im täglichen Umgang sind kalkulierende, also selbst rechnende Felder. Will man zB. im Buchungsvorgang Skonto für Teilbeträge buchen, kann die Rechenoperation einfach in das Soll/Haben Feld eingetragen werden. Das ist im Microsoft Dynamics NAV in jedem numerischen Feld vorgesehen – es wird nach der „Punkt vor Strich“ Regel gerechnet. In der Praxis ist das nicht immer gewollt.

Der Chef legt zum Beispiel eine Tankquittung vor auf der auch neben dem abzugsfähigen Treibstoff und einer Dose Öl auch Zigarretten und ein Lolli für das Kind aufgeführt ist. Praktischer Weise rechnen wir 10 Euro plus 5 Euro mal 19% und nicht (10+5)*19/100. Im NAVISION bleibt keine Wahl, das Verfahren ist nicht änderbar. Es funktioniert nur Punkt-vor-Strich.

In unserem SAP System sind die Möglichkeiten offen. Als Demo habe ich einmal alle Möglichkeiten aufgeführte.

Der Standard Funktionsbaustein ‚EVAL_FORMULA‘ ist in der Lage ein String mit „10+5*0,19“ zu verarbeiten und nach der PvS Regel zu berechnen. Es ist also keine Schwierigkeit in einem PAI das Eingabefeld durch diesen Funktionsbaustein verarbeiten zu lassen und das selbt rechnende Feld ist realisiert.

Ich persönlich halte das für unpraktisch. Ähnlich wie der SAP Calculator, den wir mit dem Funktionsbaustein ‚FITRV_CALCULATOR‘ aufrufen können, läßt sich auch der Eingabestring zerlegen und sequenziell verarbeiten.

Wie in dem Listing zu sehen ist, zerlege ich den Eingabestring in eine Interne Tabelle. Die Zeichen + – * / separieren die Zahlen und rechnen entsprechend der Operation sequenziell.

Letztendlich mag es eine Sache der Gewöhnung sein. Mich interessieren die Erfahrungen die andere gemacht haben.