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SAP Fax – Standard Installation

Ein SAP Netweaver System kann über viele Wege mit ihren Nutzern oder Kunden kommunizieren. Im Standard vorgesehen ist EMail, SMS und das Fax – über die Schnittstellen ist jede Art der Kommunikation möglich. Wenn wir beim Thema Fernkopierer sind: Ja, auch TELEX und das Morsen ist realisierbar.

SAPConnect (c) SAP
SAPConnect
(c) SAP

Der Weg über den FAX Provider ist der kleverste. Der Postfix Mailserver ist in der Regel bereits vorhanden und kann auch von anderen Anwendungen genutzt werden.

Der SAP Netweaver ist schnell vorbereitet. (Link) Man ist gut beraten, eine eigene, extern erreichbare Maildomain zu konfigurieren. Das SAP System produziert also nicht mehr als eine EMail, welche mit einer eigenen Domain versehen an den Mailserver transportiert wird. Über die Transaktion SBWP geben wird lediglich die Faxnummer ein, das Mailformat sieht dann so aus: FAX=+49105954900@fax-provider.com. Der Präfix FAX= wird zwingend automatisch hinzugefügt. Genau so die Ländervorwahl +49 für „DE“ Deutschland und der Suffix, die Domain. Ein Fax kann und soll auch von anderen Applikationen versendet werden können. Sehen wir uns die verschiedenen „To:“ Zeilen im Header der Mails an um heraus zu finden, wie man letztendlich die Faxnummer heraus filtern kann.

To: "DE 22023480" <FAX=+4922023480@FAX.SYSTEM.DE>

So sendet das SAP System. Andere Systeme sehen so aus:

To: 0223480@fax.system.de
To: "022023480@fax.system.de" <022023480@fax.system.de>

Thunderbird sendet wie in Zeile 1 und Microsoft Outlook wie in Zeile 2. Für die Filterung der Faxnummer aus dem Mail Header existiert ein gutes Script von Lee Howard (Hylafax) welches die üblichen Fälle abdeckt. Für die Besonderheiten des SAP Systems müssen wir es modifizieren.

#!/bin/sh
# Script von Lee Howard
# customized 2018
# thomas@schilling-bontkirchen.de
RANDOMFAX=/tmp/mail2fax.$$
mkdir $RANDOMFAX
cat >> $RANDOMFAX/_message_
# Debug setting
#set -x
#exec > /tmp/mail2fax.log 2>&1
JOBID=`grep -e "^subject:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q | sed 's/^[^:]*: *//g'`
TOLINE=`grep -e "^to:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q`
FROMLINE=`grep -e "^from:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q`
if [ "`echo $TOLINE | grep '<.*>'`" != "" ]; then
TONUMBER=`echo $TOLINE| sed -e 's/.*<\(.*[^@]*\)@.*>.*/\1/'`
else
TONUMBER=`echo $TOLINE| sed -e 's/^[Tt]o://g' -e 's/[ ]*\(.*[^@]*\)@.*/\1/'`
fi
if [ "`echo $TONUMBER | grep 'FAX='`" != "" ]; then
TO=`echo $TONUMBER| tr -d 'FAX='`
TONUMBER=$TO
fi
if [ "`echo $FROMLINE | grep '<.*>'`" != "" ]; then
FROMPATH=`echo $FROMLINE| sed -e 's/.*<\(.*\).*>.*/\1/'`
else
FROMPATH=`echo $FROMLINE| sed -e 's/^[Ff]rom://g' -e 's/[ ]*\([^ ]*\).*/\1/'`
fi
cat $RANDOMFAX/_message_ | faxmail -v -T $FROMPATH | sendfax -vv -n -D -f "$FROMPATH" -i "$JOBID" -d $TONUMBER
rm -rf $RANDOMFAX
exit 0

In den Zeilen 19 bis 22 korrigieren wir die Faxnummer die vom SAP System mit einer quasi Dienstkennung (FAX= oder SMS=) versendet wird. Schauen wir uns den Debug an:

+ grep -e ^subject: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed s/^[^:]*: *//g
+ sed q
+ JOBID=Test
+ grep -e ^to: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed q
+ TOLINE=To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ grep -e ^from: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed q
+ FROMLINE=From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ echo To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ grep <.*>
+ [ To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE> != ]
+ echo To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ sed -e s/.*<\(.*[^@]*\)@.*>.*/\1/
+ TONUMBER=FAX=+49123456789
+ echo FAX=+49123456789
+ grep FAX=
+ [ FAX=+49123456789 != ]
+ echo FAX=+49123456789
+ tr -d FAX=
+ TO=+49123456789
+ TONUMBER=+49123456789
+ echo From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ grep <.*>
+ [ From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de> != ]
+ echo From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ sed -e s/.*<\(.*\).*>.*/\1/
+ FROMPATH=schillingt@sap.system.de
+ rm -rf /tmp/mail2fax.24145
+ exit 0

Wir sehen, das in Zeile 19 If   WAHR ist und FAX= durch tr(im) heraus geschnitten wird. Faxmails können jetzt von jedem Programm in jedem Format zum Faxserver zur Verarbeitung weiter geleitet werden. Im Postfix bedienen wir uns in der main.cf der virtual_alias_maps die folgenden Inhalt hat

@fax.system.de sapfax

Wir leiten alle Mails an die Domain fax.system.de an den Alias sapfax weiter. Sapfax ist wiederum in der /etc/aliases definiert.

sapfax: | /usr/local/bin/sapfax.sh

Der Systemuser-Alias „sapfax“ wird durch eine Pipe an unser Script, das global ausführbar sein muss, weiter geleitet und verarbeitet.

Ein hervorragendes Manual für die Installation von Asterisk und Hylafax ist noch zu nennen (Link) – alles weitere ist problemlos.