Kategorien
Allgemein Schulung

Postfix: AMAVIS Filter

Aus gegebenen Anlass, noch einmal die Standardlösung: Zum Internet hin, ist es ratsam nur solide und erprobte Mailserver einzusetzen. Ich kenne nur zwei: Postfix und Exim.

Sie bilden das Schutzschild und verteilen Mails sicher an alle weiteren Anwendungen. Postfix und auch Exim kann problemlos mit einem oder mehreren Spam- und Contentfiltern, Virenscannern und eigenen Transportregeln gesteuert werden.

In letzter Zeit werden bösartige Mails mit Office Dateien im Anhang verschickt. Diese Officedateien beinhalten VBA Code und können in schlecht administrierten System ausgeführt werden und so das ganze System zerstören.

Konfigurationsdatei AMAVIS Spamfilter

Ich verbiete meinem Postfix über entsprechende Regel im AMAVIS Contentfilter die Annahme solcher Mails. Es existiert nicht EIN Grund, Officedateien per Mail zu verschicken.

Kategorien
SAP

SAP Content Server 6.4 auf SLES 11

Die Themen Dokmentenmanagement und Dokumentenarchiv sind im SAP System extrem komplex implementiert. Ganz bestimmt kein Thema, auf das man „mal eben“ in einem Blog eingeht.

Zu den bestehenden offiziellen Installationsanleitungen ( unter anderen: LINK ), bin ich über diese Kleinigkeiten gestolpert:

VOR der Installation (!!) sollten die User angelegt werden:

sapcs ( für den Content Server ) und sapcsc ( für den Cache Server ) in Gruppe sapsys.

In deren Homeverzeichnis ist dann jeweils ein Apache2  2.2 zu compilieren. Wer mag kann andere Apacheversionen ausprobieren – habe ich gemacht und sage: Apache2 2.2

Apache2 2.2 Installation in Homedirectorys von SAPCS und SAPCSC

Zuerst das configure ausführen. In jedem Verzeichnis:

./configure –prefix=/home/sapcsc/ –enable-mods-shared=most –with-mpm=prefork –with-expat=builtin –with-included-apr –with-included-apr-util

und dann

make && make install

Im Browser sollte, nach dem Start des Servers, der Server und der Cache erreichbar sein

Schauen wir uns demnächst die vielen Möglichkeiten, den Content Server zu nutzen, an.

Kategorien
Allgemein

Groupwise: CalDAV CardDAV

Standard in meinen Systemen, wenn es um die Verteilung von Adressbüchern und Kalendarien geht, ist Owncloud (Nextcloud). OC liefert einen stabilen CALDAV und CARDDAV Server.

Egal ob Outlook, Microsoft Windows 10 Mail, Thunderbird oder Sonstige PIM Client, arbeitet OC zuverlässig auch mit mehreren 100 Usern.

Groupwise Novell – heute von MicroFocus betreut

Groupwise habe ich unter Novell kennen gelernt und war bisher das Optimum. Flexibel, sicher und extrem skalierbar. Eben auch mit CALDAV und CARDDAV Servern.

Groupwise unter MicroFocus gefällt mir nicht mehr. JAVA hat mir nie gefallen und es zeigen sich, bei einem kleinen Test, setsame Fehler.

Groupwise soll angeblich mit nativen CALDAV Servern arbeiten können und soll angeblich auch einen nativen CALDAV Server Dienst bieten. Ich kann im Groupwise Windowsclient einen Internetkalendar abonnieren – es funktioniert nur nicht. Termine werden, in Verbindung mit einem Internetkalendar, im Web Frontend angezeit – im Windows Frontend nicht. Im Windowsclient sind sie mal da, wenn sie gerade eingetragen werden, nach einem Clientneustart sind sie wieder weg.

Wohl gemerkt: Die Termine sind in der Datenbank vorhanden! Es handelt sich also um einen Bug den MicroFocus mit fehlenden Leserechten im Windows Font Ordner begründet.

Also: Groupwise ist immer noch eine der besten Enterpriselösungen. Installieren, nutzen und geniessen. But, don’t fiddel around!

Kategorien
Schulung

Lexware: DATEV Export Abschlagsrechnung

Steuerprüfungen rücken schon einmal die Dinge in das „richtige“ Licht und können lehrreich sein. Auf eine Sache will ich kurz eingehen:

In Lexware Faktura kann eine Abschlagsrechnung erstellt werden, die dann nach Fertigstellung des Gewerks, in einer Rechnung verrechnet wird. So weit, so gut.

Eine Abschlagsrechnung ist als eine a Conto Zahlung auf das Debitorenkonto zu betrachten. Sie ist KEIN Umsatz, es stellt eine Verbindlichkeit gegenüber dem Debitoren dar – Also, ein Guthaben des Kunden.

Problematisch wird es dann, wenn auf der Abschlagsrechnung eine Umsatzsteuersteuer erhoben wird und die Hauptrechnung nicht in der Periode der Abschlagsrechnung erstellt wird. Die Umsatzsteuer wird dann in dieser Periode fällig gegenüber dem Fiskus.

Der DATEV Export im Lexware Faktura, exportiert nur steuerrelevante Belge des Typs Rechnung (RG) und Gutschriften (GS), eben keine Abschlagsrechnung (AR)! Das heisst, wird nach DATEV Liste gebucht, wird die Umsatzsteuer für diese Zeit bis zur Hauptrechnung möglicher Weise hinterzogen! Im DATEV Export findet man nur die Hauptrechnung mit vollem Betrag und lediglich auf dem Beleg selbst, wird die Abschlagsrechnung von der zu zahlenden Summe subtrahiert.

Das Verhalten des Lexware ist vollkommen korrekt. Die Abschlagsrechnung ist kein Beleg im steuerrechtlichen Sinn – der Benutzer begeht den Fehler, in dem er auf der Anzahlungsanforderung eine Steuer ausweist.

Kategorien
SAP Schulung

SAP und Agorum als DMS Lösung

Es sind Umstände vorstellbar, in denen die Integration von Belegen in das SAP System garnicht gewünscht sind. Große Steuerberater erhalten die Belege als Scan von ihren Mandanten und ein kopieren in das SAP eigene DMS, dem SAP Content Server, ist garnicht gewünscht. Es ist aber Standard, die Originalbelege zum Systembeleg abzulegen, zumindest eine Referenz herzustellen. Das Belegfeld „Referenznummer“ dient zur Aufnahme der Fremdbelegnummer und hat im weiteren Belegprozess eine Bedeutung. Das vermerken der Systembelegnummer auf dem Originalbeleg ist angeraten und wird in der Praxis meisst per Hand vollzogen.

Wenn ich mit meinem Lieblings-DMS, dem von Agorum, arbeite, arbeite ich auf zwei Bildschirmen. Links ist die Buchungsmaske, rechts das Dokument. Wenn ich links buche, wird eine Systembelegnummer generiert die ich rechts auf dem Originalbeleg vermerken sollte. So ist ein suchen und finden von Belegen von beiden Applikationen aus möglich.

Das gilt es zu automatisieren. Ich will dabei garnicht zu sehr ins Detail gehen, etwas Vorkenntnis setze ich voraus – im Zweifel fragen!

Möglichkeiten, in die SAP Software manipulativ einzuwirken, gibt es viele. Eine sehr schöne und einfache Möglichkeit sind BTE’s ( Business Transaction Events ).  Der Name lässt schon auf die Systematik schliessen: In den Arbeitsprozessen werden zu bestimmten Zeitpunkten, einfach gesagt, nach geschaut, ob der Kunde an diesem Punkt eigenen Programmcode ablaufen lassen möchte. Wirklich sehr einfach dargestellt!

Solche Eventtimes existieren in jedem Arbeitsprozess und zu mehreren sinnvollen Zeitpunkten. Den richtigen Zeitpunkt zu finden, kann in stundenlangen Suchorgien ausarten. Wenn man aber das Wochende mit dem austesten glücklich verbracht hat, hat man etwas gelernt. Kurz: Für unsere Zwecke hat sich der Zeitpunkt 1030 ganz anständig vorgestellt. Wir sprechen von einem Zeitpunkt im Arbeitsprozess „Beleg buchen“ welcher nach der Belegprüfung und nach dem „speichern“ aber vor dem COMMIT WORK liegt. Zu diesem Zeitpunkt steht fest, das und mit welcher Belegnummer gespeichert wird. Im Dictionary befinden sich für jeden Zeitpunkt ein beispielhafter Funktionsbaustein der in seinen Parametern nicht verändert werden darf. Dieser wird in den eigenen Namensraum kopiert. ( Listing )

Bevor es an die Programmierung geht, kurz ein Gedanke zum pro cedere. Der Buchhalter bucht, zum Beispiel, über die FB50 Belege ein. Dort stehen uns Felder für den Belegkopf zur Verfügung. Wenn wir nun eine Verbindung zu einem externen Originalbeleg herstellen wollen, bedient man sich allgemein dem Referenzfeld. Wie schon weiter oben gesagt, hat das Feld eine Aufgabe. Nämlich die, der Zuordnung beim maschinellen Ausgleich. Im Agorum DMS liegt ein File, mit einem Namen und einer Objekt ID. Hier können wir also keine einfache Verbindung zwischen Systembeleg und Originalbeleg assoziieren. Ich habe es ersteinmal so gelöst, ohne Programmierung von kundeneigenen Feldern, das Feld „Belegkopftext“ Zweck zu entfremden.

Dazu habe ich eine neue Belegart „AG“ erstellt und das Feld  „Belegkopftext“  zum Mussfeld gemacht. Damit ist zwingend das Feld mit der Objekt ID des im Agorum DMS befindlichen Originalbelegs zu befüllen.

Wenn nun die Buchung verbucht wird, kommt es zum Event 1030 zu dem die Belegkopfdaten als Notiz an den Originalbeleg im Agorum DMS hinzu gefügt werden sollen. Dazu stellt Agorum eine REST API zur Verfügung. Über URL mit POST/GET angesprochen, wird eine Antwort per XML zurück gegeben. Im SAP System bediene ich mich dazu der Klasse CL_HTTP_CLIENT. ( Listing )

Wir sehen in den Zeilen 45 bis 65 das zunächst der http Client initialisiert  und eine Session ID angefordert wird. Die lokale Variable lv_bin enthält nun die XML Antwort von Agorum als XSTRING und wird in den Zeilen 95 bis 100 in eine itab gelesen. Beim programmieren kommt man nicht ohne Debugger weiter, denn der Aufbau des XML ist nicht klar. Das Ergebnis wird schlicht als „value“ übertragen und hängt demnach von der Anforderung ab. Werden mehrer Anforderungen gestellt, heißen alle Werte „value“.

Die Zeilen 80 bis 93, das Suchen nach dem Filenamen, hat zwei Gründe: Es kann eine Tabelle aufgebaut werden, in der die Verbindung Objekt ID, Filename und Systembelegnummer protokolliert wird. Und es war nicht möglich, nach dem Abfragen der Session ID direkt die Notiz zu generieren. Es kommt ohne vorheriges GET vor dem POST zur Fehlermeldung seitens Agorum DMS.

In den Zeilen 112 bis 135 wird es haarig. Uns stehen an dieser Stelle alle Daten zur Verfügung: Objekt ID, Session ID und Belegdaten. Diese müssen als escaped JSON formatiert werden. Nach dem senden ist die Zeile 142 entscheident. Erfolgt nach dem send kein receive, wird die Notiz nicht erstellt.

Dieser neue kundeneigene Funktionsbaustein ist nun, nach dem aktivieren, dem Event zu zuordnen. Über die Transaktionen BF24 und BF34 können wir unser Produkt ersteinmal benennen, aktivieren und einem Zeitpunkt, hier 00001030, zuordnen.

Das Ergebnis ist, das wir im SAP System an der Belegart und dem Belegtext erkennen, das es einen Originalbeleg im Agorum DMS gibt. Im Agorum DMS können wir schnell an der vorhandenen Notiz erkennen, das eine Buchung im SAP System vorgenommen wurde. Im Detail können wir nach Systembelegnummern, Buchungsdatum usw. suchen.

Eine einfache und praktikable Lösung.

Kategorien
SAP Schulung

SAP Zinsrechnung – Verwendbarkeit

Kann man das Beispiel aus meinem Beitrag (Link) so übernehmen? Nein!

Natürlich darf der Code hier kopiert werden. Alle Code sind aber nur Beispiele und Arbeitsvorlagen. Nicht zuletzt existiert die Seite, weil sie auch mir als Merkhilfe für bestimmte Dinge dient.

Bei einer Zinsrechnung ist darauf zu achten, für wen ich was rechne! In unserem Beispiel wird der Zins vom Zins mit berechnet. Das ist nach §289 BGB nicht zulässig. Auch ist die Frage ob eine lineare Berechnung gefragt ist. Also, ist der Code in jedem Fall an die Bedürfnisse anzupassen und niemals blind zu kopieren und produktiv zu nutzen!

Zinsrechnung unter Beachtung 286BGB ( kein Zins vom Zins )

In dem Listing (Link) ist die Zeile 112 fraglich. Nimmt man sie heraus und bildet über das ALV eine Aggregation, ist diese Rechnung rechtlich korrekt für Kredite nach Effektivzinsmethode mit Zinsaufschlag auf den Leitzins unter Berücksichtigung, das der Zins nicht vom Zins gerechnet wird.

Aufbau des ALV mit Summenaggregation

Kategorien
SAP Schulung

SAP Zinsrechnung

Die Zinsrechnung ist weitaus mehr als Zins = Betrag * Zinssatz / 100. Es tauchen Fragen auf wie: Ist der Zins in einer Periode linear oder exponentiell verteilt. Ist der Zinssatz auf 365 oder, banküblich, auf 360 Tage zu verteilen. Und, und, und. Aus dem Schaubild der SAP geht das Prinzip hervor, wie und womit die Zinsrechnung im System realisiert wird.

SAP Zinsrechnung
Copyright by SAP

Tabelle Leitzins T056B
Tabelle Leitzins T056B

In der Realität wird zur Bestimmung eines Zinssatzes u.a. die Tabelle T056P befragt, in der auch der EZB Leitzins abgespeichert ist. In dem Schulungssystem des letzten Workshops war die Tabelle leer, weshalb ich sie mit den Echtdaten der EZB gefüllt habe.

An der Stelle ist schon der Typ des Datenelementes zu beachten: Der Zins ist vom Datentyp DEC, 10 Zeichen lang davon 7 Nachkommastellen und entspricht dem ABAP Datentyp p (packed). Das ist wichtig in Bezug auf die Nutzung der im ersten Bild angesprochenen Funktionsbausteinen, die als Importparameter für den Zinssatz den ABAP Datentyp f (float) voraus setzen! An der Stelle habe ich meinen Teilnehmern das Nachschlagen unter dem  Stichwort „Festpunktarithmetik“ anheim gestellt, denn das habe ich zur Erhöhung des Spaßfaktors deaktiviert! Die Folgen können hier nachgelesen werden. (Link).

Zunächst aber die Problematik in der Betrachtung des Zeitraums: Eine Bank rechnet nicht nach Kalendar. Ein Jahr hat für die Bank 360 Tage, ein Monat immer 30 Tage. Es hat den Vorteil, das man über Schaltjahre garnicht erst nachdenken muss. Ein Zeitraum, also die Anzahl Tage zwischen zwei Daten, ist einfach zu programmieren. Der Datentyp DATS, ABAP Datentyp d, ist ein CLIKE also ein Feld vom Typ  Like Charakter. Das Format ist „YYYYMMTT“. Es lässt sich mit den Werkzeugen der Stringmanipulation, dem Textoffset, bequem auslesen und auch Rechenoperationen sind systemseitig realisiert. So funktioniert „TAGE = DATUM2 – DATUM1“ genau so wie „Monate = DATUM2+4(2) – DATUM1+4(2)“. Genau das wird mit dem Funktionsbaustein FIMA_DAYS_BETWEEN_TWO_DATES realisiert, dem wir uns problemlos bedienen können. Die Berechnung nach Bankstandard ist auch hier Standard!

In dem Listing (Link) ist in Zeile 29 zu sehen, das der Datumswert, wie auch in der Tabelle T056P, als invertiertes

28.07.2018 und 01.01.2020 Normal und invertiert
28.07.2018 und 01.01.2020 Normal und invertiert

Datum erfasst wird. Nach der Konvertierung suchen wir aus der Tabelle den zum Startzeitpunkt gültigen Zinssatz und addieren den in Zeile 30 abgefragten Zinswert welcher über dem Leitzins errechnet werden soll.

Stehen die Parameter Basisbetrag, Startdatum und Zinssatz soweit fest, kann der Zins mit dem Funktionsbaustein FIMA_INTEREST_COMPUTE errechnet werden. Schauen wir in die Zeile 102 auf den Importparameter i_pzins. Der Datentyp ist f (float). Mit ausgeschalteter Festpunktarithmetik wird jetzt,  schon beim Casting der Werte, der Wert mit dem Typ DEC als Ganzzahl interpretiert. Wir sagten: DEC 10 Stellen, 7 Dezimal. Wenn der Wert vorher 10,1000000 war, ist er jetzt 101000000. Genau DAS passiert in Zeile 96. In Zeile 97 ist eine mögliche Korrektur, nämlich die Division mit 10000000 – das Komma um sieben Stellen verschoben. Statt solcher unschönen Klimmzügen, geben wir die Werte einem Funktionsbaustein in dessen Funktionsgruppendefinition die Festpunktarithmetik aktiviert ist. Dieser Funktionsbaustein Y_ZAHL übergibt schlicht den Wert mit dem Typ p (packed) and den Typ f (float) unter Beachtung des Dezimaltrenners.

Die Daten so, korrekt, dem Funktionsbaustein FIMA_INTEREST_COMPUTE übergeben, wird unter Beachtung der Zinsrechnungsmethode ( Standard ist die lineare Verteilung auf 360 Tage ) und des Verteilungsquotient ( Tage / Basistage ) der Zins errechnet.

entscheidende Formel im FB FIMA_INTEREST_COMPUTE
entscheidende Formel im FB FIMA_INTEREST_COMPUTE

In Zeile 115 bauen wir so unsere Tabelle auf, die durch den Loop in den Zeilen 45 bis 121, maximal soviele Zeilen aufweist wie auch Zinssätze in der Tabelle T056P vorhanden sind. Im Echtsystem ist das Vorgehen so nicht empfehlenswert, da die Tabelle im Normalfall mehr als 88.000 Einträge hat.

Kategorien
Allgemein SAP

SAP Fax – Standard Installation

Ein SAP Netweaver System kann über viele Wege mit ihren Nutzern oder Kunden kommunizieren. Im Standard vorgesehen ist EMail, SMS und das Fax – über die Schnittstellen ist jede Art der Kommunikation möglich. Wenn wir beim Thema Fernkopierer sind: Ja, auch TELEX und das Morsen ist realisierbar.

SAPConnect (c) SAP
SAPConnect
(c) SAP

Der Weg über den FAX Provider ist der kleverste. Der Postfix Mailserver ist in der Regel bereits vorhanden und kann auch von anderen Anwendungen genutzt werden.

Der SAP Netweaver ist schnell vorbereitet. (Link) Man ist gut beraten, eine eigene, extern erreichbare Maildomain zu konfigurieren. Das SAP System produziert also nicht mehr als eine EMail, welche mit einer eigenen Domain versehen an den Mailserver transportiert wird. Über die Transaktion SBWP geben wird lediglich die Faxnummer ein, das Mailformat sieht dann so aus: FAX=+49105954900@fax-provider.com. Der Präfix FAX= wird zwingend automatisch hinzugefügt. Genau so die Ländervorwahl +49 für „DE“ Deutschland und der Suffix, die Domain. Ein Fax kann und soll auch von anderen Applikationen versendet werden können. Sehen wir uns die verschiedenen „To:“ Zeilen im Header der Mails an um heraus zu finden, wie man letztendlich die Faxnummer heraus filtern kann.

To: "DE 22023480" <FAX=+4922023480@FAX.SYSTEM.DE>

So sendet das SAP System. Andere Systeme sehen so aus:

To: 0223480@fax.system.de
To: "022023480@fax.system.de" <022023480@fax.system.de>

Thunderbird sendet wie in Zeile 1 und Microsoft Outlook wie in Zeile 2. Für die Filterung der Faxnummer aus dem Mail Header existiert ein gutes Script von Lee Howard (Hylafax) welches die üblichen Fälle abdeckt. Für die Besonderheiten des SAP Systems müssen wir es modifizieren.

#!/bin/sh
# Script von Lee Howard
# customized 2018
# thomas@schilling-bontkirchen.de
RANDOMFAX=/tmp/mail2fax.$$
mkdir $RANDOMFAX
cat >> $RANDOMFAX/_message_
# Debug setting
#set -x
#exec > /tmp/mail2fax.log 2>&1
JOBID=`grep -e "^subject:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q | sed 's/^[^:]*: *//g'`
TOLINE=`grep -e "^to:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q`
FROMLINE=`grep -e "^from:" -i $RANDOMFAX/_message_ | sed q`
if [ "`echo $TOLINE | grep '<.*>'`" != "" ]; then
TONUMBER=`echo $TOLINE| sed -e 's/.*<\(.*[^@]*\)@.*>.*/\1/'`
else
TONUMBER=`echo $TOLINE| sed -e 's/^[Tt]o://g' -e 's/[ ]*\(.*[^@]*\)@.*/\1/'`
fi
if [ "`echo $TONUMBER | grep 'FAX='`" != "" ]; then
TO=`echo $TONUMBER| tr -d 'FAX='`
TONUMBER=$TO
fi
if [ "`echo $FROMLINE | grep '<.*>'`" != "" ]; then
FROMPATH=`echo $FROMLINE| sed -e 's/.*<\(.*\).*>.*/\1/'`
else
FROMPATH=`echo $FROMLINE| sed -e 's/^[Ff]rom://g' -e 's/[ ]*\([^ ]*\).*/\1/'`
fi
cat $RANDOMFAX/_message_ | faxmail -v -T $FROMPATH | sendfax -vv -n -D -f "$FROMPATH" -i "$JOBID" -d $TONUMBER
rm -rf $RANDOMFAX
exit 0

In den Zeilen 19 bis 22 korrigieren wir die Faxnummer die vom SAP System mit einer quasi Dienstkennung (FAX= oder SMS=) versendet wird. Schauen wir uns den Debug an:

+ grep -e ^subject: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed s/^[^:]*: *//g
+ sed q
+ JOBID=Test
+ grep -e ^to: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed q
+ TOLINE=To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ grep -e ^from: -i /tmp/mail2fax.24145/_message_
+ sed q
+ FROMLINE=From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ echo To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ grep <.*>
+ [ To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE> != ]
+ echo To: "DE 123456789" <FAX=+49123456789@FAX.SYSTEM.DE>
+ sed -e s/.*<\(.*[^@]*\)@.*>.*/\1/
+ TONUMBER=FAX=+49123456789
+ echo FAX=+49123456789
+ grep FAX=
+ [ FAX=+49123456789 != ]
+ echo FAX=+49123456789
+ tr -d FAX=
+ TO=+49123456789
+ TONUMBER=+49123456789
+ echo From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ grep <.*>
+ [ From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de> != ]
+ echo From: "Thomas Schilling" <schillingt@sap.system.de>
+ sed -e s/.*<\(.*\).*>.*/\1/
+ FROMPATH=schillingt@sap.system.de
+ rm -rf /tmp/mail2fax.24145
+ exit 0

Wir sehen, das in Zeile 19 If   WAHR ist und FAX= durch tr(im) heraus geschnitten wird. Faxmails können jetzt von jedem Programm in jedem Format zum Faxserver zur Verarbeitung weiter geleitet werden. Im Postfix bedienen wir uns in der main.cf der virtual_alias_maps die folgenden Inhalt hat

@fax.system.de sapfax

Wir leiten alle Mails an die Domain fax.system.de an den Alias sapfax weiter. Sapfax ist wiederum in der /etc/aliases definiert.

sapfax: | /usr/local/bin/sapfax.sh

Der Systemuser-Alias „sapfax“ wird durch eine Pipe an unser Script, das global ausführbar sein muss, weiter geleitet und verarbeitet.

Ein hervorragendes Manual für die Installation von Asterisk und Hylafax ist noch zu nennen (Link) – alles weitere ist problemlos.

Kategorien
Schulung

TicTacToe – Wargames

Möchte man in unserem Beispiel mit der Anzahl Spieler 0, wie im Klassiker War Games, das beide Spieler strategisch vorgehen, ist im Unterprogramm „spielen“ folgendes zu ändern.

Es wird zuerst, ist der Spieler SAP am Zug, der Defensivzug durch die Summe der Zeilen,Spalten oder Diagonalen mit dem Wert 10 bestimmt. Danach der Offensivzug mit der Summe 2. Ist der Spieler USR am Zug genau umgekehrt. Ist Defensiv gegen 2 vorzugehen und anschließend ob die Summe 10 zum Gewinn führt.

Jetzt kommt es meisst zum Unentschieden.

Kategorien
Schulung

TicTacToe – Strategie

Im Artikel (Link) erwähnte ich eine Offensiv- und Defensivstrategie für den alten Übungscode den ich zur Anschauung (Link) überarbeitet habe.

Strategiedaten eingeblendet damit sie ohne Debugger im Spielverlauf beobachtet werden können.
Strategiedaten eingeblendet damit sie ohne Debugger im Spielverlauf beobachtet werden können.

Im Code sehen wir, das zunächst Spielzüge wie im Original per Zufallszahl ermittelt werden. Das gilt für den Spieler SAP (wer=1) immer und für den Spieler USR (wer=5) wenn die Anzahl der Spieler Null ist (a=0). Vor dem setzen des Zuges, wird der Zug für den Spieler SAP strategisch gesprüft. Zunächst Defensiv – das heisst, hat der Spieler USR zwei Züge gemacht (ein Zug hat den Wert 5) ist die Summe der Zeilen, Spalten oder Diagonalen gleich 10. Ist sie gleich 10, bedeutet es, das der nächste Zug des Spielers USR  zum Gewinn führt. Es wird also das freie Feld in der Zeile, Spalte oder Diagonalen gesucht und die Werte x und y, für den nächsten Zug des Spielers SAP, angepasst.

Danach erfolgt die Offensivprüfung. (Im Code sehen wir die Aufrufe  PERFORM strategie USING 10. und PERFORM strategie USING 2.) Hier wird nun geprüft ob der nächste Zug des Spielers SAP zum Gewinn führt. Es ist sinnvoller direkt zu gewinnen, als sich zu verteidigen. Die Werte x und y können also wieder manipuliert werden. KÖNNEN! Wie gesagt, die Werte x und y sind Zufallszahlen und bleiben unverändert wenn keine Strategie greift. Das passiert solange keine zusammenhängende Züge gemacht werden, wie zum Beispiel zum Beginn des Spiels.

Genau hier liegt jetzt die Chance des Spielers USR. Nur noch mit Glück und ausgefeilter Taktik kann USR noch gewinnen. Zum Beispiel führen die Züge 2,1    3,3    2,2   mit dem finalen Schlag auf 2,3 zum Gewinn. WENN keine Zufallszahl in die Quere kommt. Das Geheimnis liegt darin, zwei mögliche Gewinnsituationen zu stellen. Mit 2,1    3,3    „bemerkt“ die Strategie noch nichts. Kommt jetzt 2,2 hinzu, habe ich in der zweiten Zeile und in der Diagonalen die Summe 10. Für den User SAP wird jetzt vorrangig ein Zug in der Diagonalen vorgeschlagen, also auf 1,1. Jetzt kann USR in der zweiten Zeile gewinnen.